Kinder und Hunde

Kinder und Hunde

Als "Hundemensch" weißt Du, dass Kinder und Hunde sehr gut zusammen passen. Nicht selten entstehen innige Freundschaften. Die Grundlage für diese Freundschaft ist die richtige "Sprache" zwischen Mensch und Tier. So kann Missverständnissen vorgebeugt werden und einer Freundschaft steht nichts im Wege. Der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) hat die wichtigsten Regeln für den Umgang von Kindern mit Hunden zusammengestellt, und stellt auch eine schöne und kindgerechte Broschüre für Deine Kinder zur Verfügung. Nachfolgend die wichtigsten Punkte, worauf Eltern (für ihre Kinder) achten sollten:

12 wichtige Punkte im Umgang mit Hunden

Diese Liste gilt natürlich nicht für alle Hunde. Kennst Du einen Hund jedoch nicht, ist es ratsam diese Punkte zu beachten.

Störe einen Hund nicht beim Fressen

Manch ein Hund verteidigt seine "Beute" gegen Feinde. Obwohl er sonst gern mit der ganzen Familie kuschelt, kann er Menschen und andere Haustiere als Feind betrachten, die ihm sein Futter stehlen möchten. Als Nachfahre vom Wolf liegt es in seinen Genen und nicht jede Fellnase akzeptiert es, wenn ein Rudelmitglied in seinen Napf fasst oder andere Beute "für sich beansprucht". Er könnte mit Knurren und Beißen reagieren, auch wenn er sonst keine Aggressionen zeigt.

Laufe nicht vor einem Hund davon

Auch wenn Du Angst vor Hunden hast, laufe nicht vor ihnen davon. Hunde jagen gern und besitzen einen angebohrenen Jagdtrieb. Läufst Du oder Dein Kind also vor einem Hund davon, kann ein Hund meist nicht anders als hinterher zu jagen. Da Hunde sehr viel schneller sind als Menschen, hat das Weglaufen keinen Sinn und der Hund holt sein "Opfer" sowieso ein.

Jeder Hund ist anders

Kein Mensch gleicht dem anderen und genauso ist es auch bei Deinem Hund. Jedes Individuum hat andere Eigenheiten. Selbst Geschwister aus dem selben Wurf haben ein unterschiedliches Wesen. Lass einen fremden Hund also erst von sich aus auf Dich zukommen. Wenn er dies nicht tut, möchte er Dich, aus den unterschiedlichsten Gründen (wie z.B. Angst oder Desinteresse) nicht kennenlernen. Wenn der Hund zur Begrüßung an Deiner Hand schnuppert, frage den Besitzer trotzdem, ob du ihn streicheln darfst.

Sei auch beim Spielen vorsichtig und behutsam

Viele Hunde spielen gern mit uns Menschen. Fast jeder kennt das Bällchen- oder Stöckchenwerfen, das der Hund dann freudig apportiert oder stolz durch die Gegend schleppt. Im Eifer des Gefechts kann es passieren, dass ein Hund sich zwar den Gegenstand greifen will, aber stattdessen die Hand erwischt. Das ist zwar nicht böse gemeint, tut aber trotzdem weh. Ein gut erzogener Hund lässt spätestens dann los, wenn Du laut "Aua" sagst. Ganz vermieden werden können diese Situationen, wenn der Hund gelernt hat zu warten bis er ein Zeichen bekommt auf das er "jagen" darf.

Halte still, wenn ein Hund nach dir greift

Die meisten Hunde wollen Dich nicht beißen. Da Hunde jedoch keine Hände haben, nutzen sie ihr Maul zum Greifen. Warum ein Hund nach Dir "schnappt" kann verschiedene Ursachen haben:

  • Er möchte Deine Hand festhalten, damit sie ihm nichts tuen kann.
  • Er möchte nicht, dass Du ihm davonlaufen kannst.
  • Du hast ihn (vielleicht unbewusst) geärgert und nun zeigt er Dir wer der Stärkere ist.
  • Er hat sich vor Dir oder Deiner Berührung erschrocken.
  • Er möchte mit Dir spielen und kann nicht einschätzen wie stark er ist.
Was auch der Grund für ihn war, ziehe Deine Hand nicht ruckartig aus dem Maul des Hundes. Da die Zähne leicht nach hinten stehen, würde der Griff des Hundes fester werden. Reagiere, wie schon im vorherigen Punkt beschrieben, indem Du "Aua" sagst und die Hand ruhig hälst.

Trenne keine raufenden Hunde

Spielen zwei Hunde miteinander kann auch mal eine Rauferei entstehen. Wie auch bei Kindern die spielen, kann die Stimmung plötzlich umschlagen. Andere Gründe für eine Rauferei können das Ausfechten der Rangordnung oder Futterneid sein. Genauso, wenn sie sich bedroht fühlen und sich verteidigen müssen. Ein kämpfender Hund konzentriert sich nur auf seinen Gegner, dabei hört und sieht er nichts anderes mehr. Deshalb merkt er auch nicht, wenn er in eine Hand beißt, die ihm eigentlich helfen will. Oft hört es sich schlimmer an, als es wirklich ist. Kinder sollten aber auf jeden Fall einen Erwachsenen zur Hilfe holen. Wenn Du raufende Hunde trennen möchtest, sollte dabei immer eine zweite Person dabei sein, damit ihr es zu zweit versuchen könnt.

Hände weg vom Hundeschwanz! Versuche nicht am Schwanz eines Hundes zu ziehen und tritt nicht darauf!

Es ist für uns nicht ganz so einfach zu begreifen, was der Schwanz dem Hund bedeutet, weil wir so etwas nicht haben. Klar ist nur, dass der Schwanz für den Hund ein wichtiges Ausdrucksmittel darstellt. So wie wir unsere Sprache mit den Händen unterstreichen, ergänzt der Hund seine "Sprache" mit dem Schwanz. Normalerweise wird dieses mehr oder weniger lange, gerade oder geringelte Körperteil leicht hin und her wedelnd durch die Gegend getragen - der Hund ist zufrieden und fühlt sich wohl. Wird der Schwanz jedoch zwischen die Hinterbeine geklemmt, ist Vorsicht geboten. So zeigt der Hund nämlich, dass er Angst hat, und ängstliche Tiere schnappen durch ihre Unsicherheit schneller mal zu. Das gleiche gilt für den Fall, dass der Hund den Schwanz steil und gerade hoch oder nach hinten streckt. Das bedeutet: "Achtung, ich bin gerade furchtbar sauer. Wenn ich nicht in Ruhe gelassen werde, werde ich mit meinen Zähnen für Ordnung sorgen." Darüber hinaus ist so gut wie jeder Hund unheimlich stolz auf sein prachtvolles Ende und hat es deshalb gar nicht gern, wenn man danach greift - man könnte ihm ja etwas tun - und dagegen würde er sich wehren.

Wenn Du mit einem Hund spielst, achte sicherheitshalber darauf, dass ein Erwachsener in der Nähe ist!

Hunde sind prima Spielkameraden, trotzdem kann es aber vorkommen, dass sie vor lauter Spielen vergessen, dass unser "Fell" dünner ist als das eigene oder sie wollen es einfach nicht loslassen (wie es im Übrigen auch Deinem Freund oder großen Bruder manchmal einfällt). Spielen zwei Hunde nämlich miteinander wird ganz ordentlich am Fell des anderen gezuppelt und versucht ihn daran festzuhalten. Wie gut, wenn man in solch einem Fall jemanden zu Hilfe rufen kann. Erwachsene sind nun mal größer und kräftiger als Kinder, was für den Hund ganz automatisch bedeutet, dass sie auch mehr zu sagen haben. Und genau wie bei Dir und Deinem großen Bruder können sie ganz schnell die Wogen glätten. Und noch etwas: Wenn Dir Erwachsene im Zusammenhang mit einem Hund etwas verbieten, muss das unbedingt befolgt werden. Sie sagen das nicht, um Dich zu ärgern, sondern aus Sorge um Dich.

Behandle einen Hund so, wie Du selbst behandelt werden möchtest!

Auch Du magst es nicht, wenn man Dir an den Ohren oder den Haaren zieht, versucht, Dir in der Nase herumzubohren, auf die Zehen tritt oder Dich auch nur einfach abknutscht, wenn Dir gerade nicht danach zumute ist. Hunde können nicht reden und sagen: "Hör auf!". Sie können sich nur mit ihren Zähnen wehren, und das kann sehr wehtun. Und Hunde haben ein sehr gutes Gedächtnis. Ein Hund, der erst klein und putzig ist, hat später als großer Schäferhund oder Bernhardiner nicht vergessen, wer ihn als Hundebaby mal geärgert hat.

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Über die Autorin: Nikola Klepsch Über mich

Nikola Klepsch verfügt über langjährige Erfahrung als Hundetrainerin und ist spezialisiert auf das Training mit Angst- und Problemhunden, sowie auf die artgerechte Beschäftigung unserer vierbeinigen Freunde.

Unter den Rezensionen findest Du viele Stimmen von Kunden denen Nikola bereits helfen konnte als "2 Freunde" zusammen zu wachsen. Mit Hilfe ihres gewaltfreien Hundetrainings versucht sie jedem Mensch-Hund-Gespann zu helfen und das Leben für Dich und Deine Fellnase einfacher und stressfreier zu gestalten.

Zum Abschalten verwöhnt Nikola ihre beiden Briards Theo und Manni. Dazu ein saftiges Steak und ein schöner Rosé und der Abend ist perfekt.

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